Der Gärtner und die Blume

oder: wer heilt da eigentlich wen?

Ich glaube, dass wir Menschen füreinander sowohl Gärtner als auch Blume sind.
Der Gärtner pflanzt eine Blumenzwiebel, weil er sich an der Blume erfreut und die Blume freut sich, weil sie ihre Aufgabe zu blühen erfüllen kann. Der Gärtner liebt die Blume und die Blume liebt den Gärtner – sie bedingen einander. Die Blumenzwiebel ist unscheinbar als Zwiebel , enthält aber das Potential einer schönen Blume. Unter den „richtigen“ Bedingungen kann diese Blume (das Potential) erblühen. Und die Bedingungen schafft der Gärtner. Ist jetzt einer der Beteiligten „egoistisch“, im negativen Sinne? Oder müssen beide sogar egoistisch sein, damit der andere seine Aufgabe erfüllen kann? Ist der wahre Egoist derjenige, der sein Potential voll auslebt und erst dadurch die Blumen zum Blühen bringt?

Vielleicht ist er Heiler der Gärtner, der die Blume des Klienten zum Blühen bringt und sich daran erfreut. Und vielleicht ist der Klient gleichzeitig der Gärtner, der die Blume des Heilers zum Blühen bringt und sich daran erfreut. Vielleicht gibt es in diesem Sinne gar nicht „den Heiler“ und „den Klienten“. Vielleicht heilen sich Heiler und Klient gegenseitig.

Es geht also nicht darum, irgendetwas „zu machen“, sondern einfach „zu sein“, das zuzulassen, was jetzt gerade sein möchte – und die Heilung geschieht nebenbei, ganz natürlich und ganz leicht.

Wer „macht“ da etwas? Niemand und beide.

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