Die verlorene Tochter

oder: „wenn ihr nicht werdet wie die Kinder …“

Gelegentlich kommt es bei einer Sitzung zu einer dramatischen Veränderung im Anderen. Bei einer Klientin bestand die Veränderung darin, dass der Zustand vorher 90 – 95% Stress und nachher 100% Lebensfreude war.

Dieses erinnert mich an die biblische Geschichte vom „verlorenen Sohn“ (hier: „verlorene Tochter“) und den Hinweis: „wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, …“. Für mich gehören beide Stellen zusammen.

Wenn die Tochter (in der biblischen Geschichte) das Elternhaus verlässt, bedeutet es für mich, dass sie das Kind – Sein  hinter sich lässt und sich in die Welt der Erwachsenen begibt. Sie entwickelt den (urteilenden) Verstand, handelt überlegt, erfährt Stress, usw.. Wenn die „verlorene“ Tochter wieder zurückkommt, wird sie wieder Kind, hat aber die Erfahrungen als Erwachsene gemacht. Jetzt kann sie beide Seiten, Kind und Erwachsene, verbinden. Es heißt ja auch „werdet“ und nicht „bleibet“ „wie die Kinder“. Auf die Klientin übertragen heißt das für mich: vorher war sie im Erwachsenen – Modus (Stress) und danach im Kind – Modus (Lebensfreude, Unbekümmertheit, natürlicher liebevoller Umgang mit Anderen, …).

Eine derartige Veränderung miterleben zu dürfen, erfüllt mich mit tiefer Dankbarkeit.

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