Geld als Energieausgleich?

Ist das Geld, dass Du für Deine Arbeit bekommst, für Dich ein „Energieausgleich“? Ja? Dann hast Du vielleicht den falschen Job.

Warum wird insbesondere in der spirituellen Szene das Geld, das man für eine Tätigkeit bekommt, als Energieausgleich bezeichnet? Meine Vermutung ist so ein Gedanke wie: „ich wende für meine Arbeit Energie auf (verbrauche also Energie) und diesen Verlust an Energie möchte ich durch die Energieform ‘Geld’ wieder zurückbekommen“. Der Klient hat einen Teil meiner Energie von mir bekommen und ich bekomme dafür Geld von ihm zurück (um das Geld zu erhalten, musste der Klient selbst Energie aufwenden). Mein Verlust an Energie durch den Klienten soll von diesem wieder ausgeglichen werden. Das hat sich meiner Erfahrung nach in der Szene so eingebürgert und klingt irgendwie harmonischer, statt einfach zu sagen: Meine Arbeit kostet soundsoviel Euro.

Stimmst Du dem zu? Verlierst Du durch Deine Tätigkeit Energie? Nach der Arbeit hast Du also weniger Energie als vorher, fühlst Dich geschwächt und ausgelaugt?

Seit Mitte der 90iger Jahre bin ich heilerisch tätig und ich spreche nie von Energieausgleich, stattdessen von Wertausgleich. Heilen kostet mich keine Energie.

Kannst Du Fahrradfahren? Oder machst Du seit einigen Jahren irgendeinen Sport oder spielst ein Musikinstrument? Wann war der Energieaufwand höher: am Anfang, als Du es gelernt hast, oder heute? Ich behaupte, je mehr Übung und Erfahrung Du hast, um so weniger Energie musst Du aufwenden, um das gleiche Ergebnis zu erreichen. Es wird immer leichter und einfacher. Andersherum: wann war der „Wert“ höher, den Du mit einem bestimmten Energieeinsatz bewirkt hast? Eine weitere Behauptung: Je mehr Übung und Erfahrung Du hast, und je weniger Energie Du aufwenden musst, umso höher ist der Wert, den Du für andere erzeugst.

Eine Geschichte über Picasso beschreibt den Unterschied von Energie und Wert für mich passend: Eine Touristin sieht Picasso in Paris vor einem Café sitzen und bittet ihn, eine Taube auf eine Serviette zu zeichnen. Picasso zeichnet die Taube, gibt die Serviette der Touristin und sagt: „Das macht 300 Francs“. Die Touristin sagt darauf erstaunt: „Aber das waren doch keine 20 Sekunden!“ Darauf Picasso: „Stimmt, 20 Jahre!“ Der Energieaufwand war praktisch gleich null, der Wert hingegen sehr hoch – der Wert wird bezahlt (ausgeglichen), nicht der Energieaufwand!

Klienten möchten einen bestimmten Wert erhalten: Das Symptom / Krankheit / derzeitiges Problem soll weggemacht werden. Das ist der gewünschte Wert. Welche Energie dafür vonseiten des Therapeuten aufgewendet werden muss, ist für den Klienten unwichtig. Ob 5 Minuten, 5 Stunden oder evtl. auch mehr, ist vollkommen egal. Der Wert für den Klienten ist immer gleich, wenn das Resultat (Problem ist weg) gleich ist. Daher halte ich das Konzept des „Wertausgleichs“ für richtig.

Oftmals stellt sich bereits nach 1/2 h, bis max. 3 Sitzungen, heraus, ob ich der richtige Heiler für dieses Problem des Klienten bin. Somit entfällt vollkommen der stundenlange „Energieverbrauch“ ohne Problemminderung / Heilung. Stattdessen entsteht ein Wert, der sich durch den anschließenden Wertausgleich stabilisiert.

Von einem geringen Unkostenbeitrag abgesehen, nehme ich daher nur Geld, wenn auch eine Heilung / Wert für den Klienten erzielt ist.

Bei welcher Tätigkeit bleibst Du in Deiner Energie und welchen Wert bewirkst Du damit?

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