Heilung durch Nähe, Teil 1

oder: das „Richtige“

Für mich ist das Gespür für das, was „richtig“ (oder „stimmig“, „passend“, „harmonisch“ o.ä.) ist beim Heilungsprozess sehr wichtig. Hierdurch finde ich z. B. das Thema, um das es eigentlich geht. Nicht immer ist das Symptom, das genannt wird, auch dasjenige, das behandelt werden sollte. Es kann akut störend sein, aber dahinter liegt mitunter ein älteres Thema, das das akute verursacht hat. Und dieses ältere sollte dann auch bearbeitet werden.

Es gibt viele Möglichkeiten, um das Gespür für das „Richtige“ zu entwickeln. Hier ein Vorschlag:

Übung 1

Nehme ein leeres Blatt Papier, Größe DIN A 4 und einen kleinen Gegenstand, z. B. Münze, Radiergummi, Papierschnipsel o.ä.. Lege nun diesen Gegenstand irgendwo auf das Papier und achte dabei auf Dein Gefühl. Du kannst Dir die Frage stellen: wo möchte dieser Gegenstand liegen? Was ist der „richtige“ Ort für diesen Gegenstand? Verschiebe den Gegenstand so lange auf dem Papier, bis es sich „richtig“ anfühlt oder „richtig“ aussieht. Bis er „seinen“ Platz gefunden hat.

Als nächstes kannst Du weitere Gegenstände dazulegen Und jedes Mal den gleichen inneren Prozess durchlaufen. Frage Dich bei jedem weiteren Gegenstand, wo ist sein „richtiger“ Platz in Bezug auf das, was schon dort liegt?

Wie viele Gegenstände werden es insgesamt? Bis wann fühlt es sich noch „richtig“ an?

Vor etlichen Jahren habe ich Blütenblätter getrocknet und daraus Bilder auf Karten geklebt. Dabei habe ich die Blütenblätter solange hin- und hergeschoben, bis ein harmonisches, „richtiges“ Bild für den gewünschten Anlass entstanden ist. Dabei habe ich vermutlich genau diese Fähigkeit geübt. Überhaupt wird wohl bei jeder freien künstlerischen Tätigkeit, die kein reines kopieren ist, das Gespür für das „Richtige“ angewendet.

Der Heilungsprozess ist ein dynamischer Prozess. Es ist für mich daher wichtig, während des „Behandlung“ständig zu wissen, dass der Prozess noch „richtig“ läuft.

Übung 2

Mache aus der Lage der Gegenstände einen dynamischen Prozess. Zum Üben sollten es max. 5 Gegenstände sein. Verschiebe einen Gegenstand nach dem anderen und bleibe dabei die ganze Zeit über in dem Gefühl, dass Du bei Übung 1 trainiert hast. Gebe Dir eine Zeit vor oder lasse den Prozess irgendwann nach Gefühl enden.

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